Zellgift Alkohol: Verzicht bringt viele gesunde Jahre

Alkohol ist in Österreich – wie auch in anderen europäischen Ländern – ein gesellschaftlich akzeptiertes Konsumgut und Bestandteil des Soziallebens. Viele Menschen trinken mehr oder weniger regelmäßig Wein, Bier oder Spirituosen. Die Österreicher konsumieren pro Kopf und Jahr rund 12 Liter reinen Alkohol, was etwa 480 „Halben“ Bier entspricht.

„Alkohol ist alles andere als gesund und verursacht viele Krankheiten. Er kann die Leber, die Bauchspeicheldrüse, das Herz sowie das zentrale und periphere Nervensystem schädigen“, sagt Stefan Sieghartsleitner, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie in Linz sowie Mitglied der Kurie der niedergelassenen Ärzte in der Ärztekammer für Oberösterreich.

Darüber hinaus beeinträchtigt Alkohol die Psyche und kann für die Entstehung verschiedener Krebsarten (an Mundhöhle, Rachen, Kehlkopf, Speiseröhre, Darm und Brust) verantwortlich sein. Das Internationale Krebsforschungszentrum stuft Alkohol seit Langem schon als stark krebsfördernd ein – wie etwa Strahlung, Asbest, Tabak und Feinstaub.

Darüber hinaus kann Alkohol auch für einen erhöhten Blutdruck sowie für Demenz verantwortlich sein.

Ungesund und kalorienreich

Die Annahme, dass kleine Mengen unbedenklich oder ein Glas Rotwein am Tag sogar gesundheitsförderlich seien, ist widerlegt. Als moderates Risiko werden 27 bis 81 Gramm Alkohol pro Woche definiert. Das entspricht in etwa vier Krügerln oder vier Gläsern Wein pro Woche. „Wobei die Betonung darauf liegt, dass risikoarm nicht unbedenklich bedeutet“, sagt Sieghartsleitner. Auf alle Fälle sollten immer wieder längere Phasen der alkoholischen Abstinenz eingehalten werden, damit der Körper sich wieder regenerieren kann.

„Ein oft unterschätztes Problem ist zudem der hohe Kaloriengehalt von Alkohol. Ein halber Liter Bier enthält rund 200-250 Kalorien, was einer kleinen Mahlzeit entspricht“, sagt der Mediziner. Ein Bier am Tag, das klingt aufs Erste nach nicht viel.

Aber in Summe bringt es nicht nur zu viel Alkohol, sondern auch zu viel Gewicht auf die Waage.

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