COPD-Patienten bei denen groß angelegte chirurgische Eingriffe durchgeführt werden, sterben im Jahr nach der OP wahrscheinlicher. Zusätzlich verursachen sie höhere medizinische Kosten als vergleichbare Patienten ohne das Lungenleiden. Laut dem Anästhesiologen Ashwin Sankar von der Unity Health Toronto und der University of Toronto sind COPD-Patienten häufig gebrechlich und leiden unter vielen gesundheitlichen Problemen. Daher sollte sich ihre Versorgung rund um die OP nicht nur auf COPD konzentrieren, sondern alle ihre Erkrankungen umfassen.
932.616 Datensätze ausgewertet
Für die Studie haben die Experten die Daten von 932.616 Patienten über 35 Jahren aus Ontario ausgewertet, die einen großen operativen Eingriff hatten. Dazu gehörten der vollständige Ersatz eines Hüft- oder Kniegelenks, gastrointestinale Eingriffe, Gefäßchirurgie und andere elektive nichtkardiale OPs. Von allen Patienten litt etwa eine von fünf Personen an COPD. Das entspricht 170.482 Personen.
Patienten mit COPD waren älter, wahrscheinlicher männlich, gebrechlich, verfügten über ein geringeres Einkommen und litten unter Vorerkrankungen wie koronare Herzkrankheiten, Diabetes und Lungenkrebs. Der Vergleich mit demografisch ähnlichen Patienten ohne COPD zeigt, dass Menschen mit COPD im ersten Jahr nach dem Eingriff über ein um 61 Prozent erhöhtes Sterberisiko und einen Anstieg um 13 Prozent bei den Gesundheitskosten verfügen. Diese erhöhten Risiken und Kosten bestanden lange nach den ersten 30 Tagen direkt nach der OP. Details wurden im „Canadian Medical Association Journal“ publiziert.