Die Apothekerkammer und Pharmig warnen einmal mehr vor Arzneimittelfälschungen. „Bei derartigen verbotenen Produkten gibt es keine Qualitäts- und Herkunftskontrolle. Kriminelle Banden setzen die Gesundheit der Menschen aufs Spiel. Die Coronavirus-Krise verleiht diesem Problem eine besondere Brisanz“, sagte Raimund Podroschko, Vizepräsident der Apothekerkammer.
„Der illegale Handel mit gefälschten Arzneimitteln wird vermutlich zunehmen, wenn ein Medikament in Sicht ist, das Heilung oder Linderung verspricht“, erläuterte Podroschko unter Bezugnahme auf eine gleichlautende Warnung, die Interpol gestern veröffentlicht hat. Ähnlich äußerte sich Pharmig-Generalsekretär Alexander Herzog: „Ich kann verstehen, dass vielen Menschen aus Angst vor einer Infektion mit dem Coronavirus jedes Mittel recht ist, um gesund zu bleiben. Dabei aber auf dubiose Wege zurückzugreifen, um ein vermeintlich wirksames Medikament zu bekommen, kann die eigene Gesundheit noch weit mehr gefährden.“
Nur in der Apotheke habe man eine hundertprozentige Sicherheit, dass es sich nicht um Fälschungen handelt, sagte Podroschko.
„Besondere Vorsicht ist speziell ab dem Zeitpunkt geboten, ab dem eine solche erfolgreiche Behandlung dann tatsächlich zur Verfügung steht. Da werden dann noch stärker als bereits jetzt Fälscher auf den Plan treten und über diverse Kanäle ihre Fake-Medikamente anpreisen“, sagte Herzog. Auch Interpol-Generalsekretär Jürgen Stock warnte, dass sich Kriminelle die Entwicklung eines Coronavirus-Medikaments zunutze machen werden. Ähnliches sei bereits bei gefälschten medizinischen Produkten wie Schutzmasken und Desinfektionsmitteln zu sehen.