Mit Tropoelastin, einem Proteinbaustein, der dem menschlichen Gewebe Elastizität und Dehnungsfähigkeit verleiht, lassen sich Narben, die nach einem Herzinfarkt zurückbleiben, in gesundes Gewebe zurückverwandeln. Das Verfahren haben Robert Hume vom Westmead Institute for Medical Research und Tony Weiss von der University of Sydney entwickelt. Präklinische Studien an Ratten haben gezeigt, dass eine einzige Injektion von Tropoelastin in die Wand des Herzens vier Tage nach einem Herzinfarkt bei Muskelschäden “die Uhr zurückdrehen” kann.

Heilung bereits nach 28 Tagen

Der Vorteil: Die Narben werden wieder dehnbar, was dazu beiträgt, die Kontraktionsfähigkeit des Herzens und damit seine Leistung zu verbessern. “Diese Forschung zeigt das Potenzial von Tropoelastin bei der Herzreparatur und deutet darauf hin, dass es weitere aufregende Möglichkeiten gibt, Herzkrankheiten besser als bisher zu behandeln. Tropoelastin kann das Herz reparieren, weil es eine präzise Nachbildung des natürlichen elastischen Proteins des Körpers ist”, so Hume.

28 Tage nach der Injektion haben die Wissenschaftler festgestellt, dass der Herzmuskel, der ursprünglich vernarbt war, seine Elastizität wiedererlangt hatte und der Muskel fast genauso gut funktionierte wie vor dem Infarkt. Tests haben laut den Fachleuten zudem gezeigt, dass Tropoelastin die Narben schrumpfen lässt und ihren Elastingehalt erhöht und sie so geschmeidiger macht.

Warten auf Tests an Menschen

Zusätzliche Laborexperimente an menschlichen Herzfibroblasten, die eine Untergruppe menschlicher Herzzellen bilden und für die Aufrechterhaltung der Struktur eines normalen Herzens verantwortlich sind, haben bereits gezeigt, dass die Zellen nach der Behandlung mit Tropoelastin Elastin erzeugten. Klinische Tests an Menschen stehen jedoch noch aus.

“Wir hoffen, die Methode weiterentwickeln zu können, damit sie schließlich in einem klinischen Umfeld eingesetzt und zur Behandlung und Verbesserung des Lebens von Millionen von Patienten mit Herzinsuffizienz weltweit eingesetzt werden kann”, sagt James Chong, Kardiologe an der Universität, der an der Forschungsarbeit maßgeblich beteiligt ist.

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